Wie kam es zur Patenschaft mit Gufidaun?
Rudolf Bock, ein Nürnberger Bürger und leidenschaftlicher Wanderer, entdeckte auf seinen Touren durch Südtirol das malerische Dorf Gufidaun. Während eines Aufenthalts in Brixen lernte er dort Einheimische kennen, die ihn in ihr Heimatdorf mitnahmen. Schnell entwickelte sich eine enge Verbindung, und der Unterwirt wurde zu seinem bevorzugten Anlaufpunkt für Wanderungen in der Region.
Später zog es Rudolf Bock nach Schwarzenbruck, wo er Bürger wurde und seine Begeisterung für Gufidaun mit dem damaligen Bürgermeister Albrecht Frister teilte. Neugierig geworden, verbrachte Frister 1969 mit seiner Familie einen Urlaub in Marling bei Meran. Auf Anraten von Bock stattete er Gufidaun einen kurzen Besuch ab. Bei einer Einkehr im Unterwirt lernte er erstmals die Wirtsleute „Toni“ und „Ferdl“ kennen.
Ein zweiter Besuch festigte die Beziehung zwischen den beiden Orten. Dieses Mal war auch der Gufidauner Ortsvorsteher Hans Vorhauser anwesend. In geselliger Runde bei einigen Gläsern Rotwein reifte schließlich die Idee einer Patenschaft zwischen Schwarzenbruck und Gufidaun.
Bürgermeister Frister konnte seinen Gemeinderat rasch von diesem Vorhaben überzeugen, sodass die Partnerschaft offiziell beschlossen wurde. Auch in Gufidaun wurden die notwendigen Beschlüsse gefasst – maßgeblich unterstützt vom damaligen Bürgermeister Hans Prader und Ortsvorsteher Hans Vorhauser.
Im Mai 1971 brach eine große Delegation aus Schwarzenbruck mit zwei Reisebussen nach Gufidaun auf, um die Patenschaft feierlich zu besiegeln. Die offizielle Urkunde wurde unterzeichnet, und zahlreiche Gäste wurden in privaten Unterkünften untergebracht, da es vor Ort nur wenige Pensionen und Hotelbetten gab. Aus dieser Begegnung entstanden viele langjährige Freundschaften.
Im Gegensatz zu klassischen Städtepartnerschaften handelte es sich hier bewusst um eine Patenschaft. Gufidaun war damals eine kleine Fraktion (Ortsteil) von Klausen mit nur 500 Einwohnern und kaum touristischer Infrastruktur – ein beschauliches Dorf, das nun eine besondere Verbindung zu Schwarzenbruck pflegte.